Geschrieben am Sonntag 20 Mai 2012 um 11:15 von Roland Freist
Zombie-Serie einmal anders. Hier kommt ein neuer, lebenbejahender
Vorspann für "The
Walking Dead", die brillante AMC-Serie, die vergangenes
Wochenende auf RTL II lief. Meine Kritik zu der Serie finden Sie hier.
Geschrieben am Donnerstag 17 Mai 2012 um 11:33 von Roland Freist
Im Jahr 1946 beschlossen Salvador Dalí und Walt Disney, gemeinsam einen
Trickfilm zu produzieren. Er sollte den Titel "Destino" bekommen. Dalí
schrieb das Drehbuch und John Hench, ein Zeichner aus den Disney
Studios, setzte es im Verlauf von acht Monaten um. Dann allerdings
gerieten die Walt Disney Studios in finanzielle Schwierigkeiten, und das
Projekt wurde abgebrochen.
Erst 1999, also 53 Jahre später, entdeckte Roy E. Disney, ein Neffe von
Walt Disney, die gerade einmal 17 Sekunden, die vom Originalmaterial
übrig geblieben waren. Mit diesem Clip und dem Originaldrehbuch als
Basis wurde "Destino" schließlich von 25 Disney-Zeichnern vollendet. Die
Premiere war 2003 während des New Yorker Filmfestivals. Später bekam
"Destino" eine Oscar-Nominierung als bester animierter Kurzfilm.
Die Laufzeit beträgt rund sechseinhalb Minuten. Die Musik stammt von dem
mexikanischen Songwriter Armando Dominguez und wird gesungen von Dora
Luz.
Geschrieben am Freitag 11 Mai 2012 um 22:28 von Roland Freist
Dunkle Schatten aus den 70ern
Vampire haben im Allgemeinen ein sehr langes Leben. Solang man sie nicht
pfählt oder der Sonne aussetzt, können sie auch ohne Sauerstoff und Blut
jahrhundertelang leben. Diese schlimme Erfahrung muss auch Barnabas
Collins (Johnny Depp) machen: Der Sohn eines reichen
Fischereiunternehmers hat sich in das falsche Mädchen verguckt und dafür
die Liebe des Hausmädchens Angelique (Eva Green) verschmäht. Dummerweise
ist die jedoch eine Hexe, die ihn voller Wut erst in einen Vampir
verwandelt und anschließend in einem mit Ketten umwickelten Sarg in der
Erde vergräbt.
Rund 200 Jahre später, man schreibt mittlerweile das Jahr 1972, wird
dieser Sarg bei Bauarbeiten zufällig gefunden und geöffnet. Barnabas,
quicklebendig, aber verständlicherweise ziemlich durstig, saugt erst
einmal die Bauarbeiter leer und macht sich anschließend auf zum Anwesen
seiner Familie, das allerdings in den vergangenen Jahrzehnten ziemlich
heruntergekommen ist. Hier leben noch die letzten Angehörigen der
Collins-Familie, Elizabeth Collins Stoddard (Michelle Pfeiffer) mit
ihrer Tochter Carol (Chloë Grace Moretz), ihrem nichtsnutzigen Bruder
Roger (Jonny Lee Miller) und dessen Sohn David (Gulliver McGrath), der
Geister sehen kann. Außerdem bevölkern die Psychiaterin Dr. Julia
Hoffman (Helena Bonham Carter), der Hausmeister Willie Loomis (Jackie
Earle Haley) und das Kindermädchen Victoria Winters (Bella Heathcote),
die ebenfalls Geistererscheinungen hat, das weiträumige, düstere Haus.
Als sich Barnabas daran macht, Haus und Familienbetrieb wieder auf
Vordermann zu bringen, muss er feststellen, dass nicht nur Vampire ein
langes Leben haben. Auch die Hexe Angelique ist immer noch putzmunter
und führt mittlerweile den größten Fischereibetrieb des Ortes. Und die
neue Konkurrenz durch ihre ehemalige große Liebe kann sie überhaupt
nicht brauchen.
"Dark Shadows" basiert auf einer gleichnamigen Fernsehserie aus den
späten 60er Jahren, die in Form einer Daily Soap (!) ausgestrahlt wurde
und es in fünf Jahren auf stolze 1225 Folgen brachte. Tim Burton, der
Regisseur des Films, und Johnny Depp haben sich beide als große Fans der
Serie geoutet.
Vielleicht ist das auch das Hauptproblem dieses Films. Es bleibt unklar,
ob Burton eine Reminiszenz an die Serie oder eine Parodie drehen wollte.
Als Reminiszenz funktioniert "Dark Shadows" nicht: Die Serie war
offensichtlich Trash. Wenn man das auf zwei Stunden komprimiert, wird
daraus einfach nur verdichteter Trash. Das könnte immer noch lustig
sein, wenn der Film als überdrehte Comedy angelegt wäre. Das aber ist
"Dark Shadows" leider überhaupt nicht, stattdessen ist er über weite
Strecken bemerkenswert langatmig.
Und auch die Parodie kommt beim Zuschauer nicht an. Im Fernsehen
zeichnete sich "Dark Shadows" wohl durch sehr gewagte Sprünge in der
Handlung aus, Figuren tauchten aus dem Nichts auf und verschwanden ohne
Erklärung von einer Folge zur nächsten, immer wieder gab es lose
Stränge, die oft nicht weiterverfolgt wurden. Typisch Daily Soap eben.
Fans einer Serie können sich darüber amüsieren, im Kino macht es einfach
nur schlechte Laune.
Das ist schade, denn es gibt auch viele wirklich witzige Szenen. Zum
einen die Konfrontation des Vampirs mit den Auswüchsen der frühen 70er
Jahre, mit kiffenden Hippies im VW Bulli, Lavalampen und Alice Cooper,
der, in eine Zwangsjacke gekleidet, auch einen Live-Auftritt hat.
Außerdem werden als Musikuntermalung unter anderem Procol Harum, T. Rex,
Barry White, Black Sabbath und die Carpenters eingespielt. Hätte Burton
das noch ein wenig mehr auf die Spitze getrieben, dann hätte aus "Dark
Shadows" ein schöner, lustiger, leicht nostalgischer Bilderbogen der
70er werden können, ein Film, der die TV-Serie nur als Aufhänger
benutzt, um einen Blick auf eine vor allem in modischer Hinsicht sehr
bizarre Zeit zu werfen. Aber diese Chance wurde vertan.
Zum anderen sieht man auch einige schöne Szenen, die mit den bekannten
Vampir-Klischees spielen. Eine feine Idee war es etwa, Barnabas zu
zeigen, wie er sich vor dem Badezimmerspiegel die Fangzähne putzt, wobei
im Spiegel natürlich nur die Zahnbürste und etwas Schaum zu sehen sind.
Aber auch diese Richtung wurde nicht konsequent verfolgt.
In "Dark Shadows" gibt es die für Tim Burton typischen, dunklen, grauen
Szenerien mit den grellen Farbtupfern, es gibt ein ausgezeichnetes
Schauspieler-Ensemble, das jedoch nicht gefordert wird, und der Film
kann auch einige Lacher auf seiner Plus-Seite verbuchen. Insgesamt
jedoch ist er eher belanglos.
Geschrieben am Samstag 05 Mai 2012 um 16:46 von Roland Freist
Der amerikanische Talkmaster und Comedian Stephen Colbert hat in seiner
Sendung "The
Colbert Report" Kermit den Frosch zu Gast, der vor kurzem die
deutschen Gesetze gegen Product Placement im Fernsehen verletzt hat. Als
später noch der (fiktive) deutsche UN-Botschafter Hans Beinholtz
auftritt, wird der Beitrag immer absurder.
Geschrieben am Mittwoch 02 Mai 2012 um 16:32 von Roland Freist
Der gerade angelaufene "The
Avengers" ist nicht der erste Film, der die Marvel-Superhelden
zusammenbringt. Bereits 1978 plante CBS eine Fernsehproduktion, die dann
allerdings nie über den Sender ging. Geblieben ist lediglich der
Trailer, in dem man nicht nur einen ziemlich lachhaften Iron Man sieht,
sondern auch die Rockgruppe Kiss als von Loki kontrollierte Bösewichte.
Und der Hulk macht natürlich mal wieder ein Hemd kaputt.